Diskussionsveranstaltung zur Situation um den Opel-Standort Bochum

Veröffentlicht am 06.05.2013 in Stadtverband

Ein schwerer Schlag für die Opelaner, deren Familien, für die Stadt Bochum und für die gesamte Region an der Ruhr. Die Auswirkungen des Verlustes von mehreren tausend Arbeitsplätzen in der Region werden schwer zu ersetzen sein und tiefe Wunden hinterlassen.
Nun auch noch die Androhung von GM das Ersatzteillager mit 420 Beschäftigten zu schließen bedeutet, dass Opel hier keinen einzigen Arbeitsplatz erhalten will. Hinzu kommen aber noch die Beschäftigten bei den zahlreichen Zulieferern. Auch wird es Auswirkungen auf viele Geschäfte in Bochum und Umgebung haben und dies vom Bäcker bis zum Frisör.

Als die Stadt Bochum am 20. Mai 1960 die Ansiedelung eines Opel-Werkes auf dem Gelände der noch nicht stillgelegten Zechengelände Dannenbaum (Laer) und Bruchstraße (Langendreer) bekannt gab, war dies eine der großartigsten Meldungen in unserer Stadt. Für diese erfolgreiche Ansiedlung des Industriegiganten wurden aber auch insgesamt mehr als 7 Mio. DM von der Stadt aufgewendet. GM kaufte die 1,7 Mio. m2 Fläche dann für 1,2 Mio. DM.
Umso bedauerlicher ist es jetzt, dass sich Opel nach 50 Jahren erfolgreichem Automobilbau und sehr guten Gewinnen die Stadt Bochum verlassen will.

Opel Bochum – wie geht es weiter? Diese Frage stelle letzte Woche am 2. Mai der SPD-Stadtbezirk Bochum Mitte und die Ortsvereine Laer und Steinkuhl dem Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel, unserem SPD-Vorsitzenden und Landtagsabgeordneten Thomas Eiskirch und mir aus Sicht des Rates unserer Stadt.
In dieser sehr gut besuchten Diskussionsrunde waren sich die drei Referenten einig, jetzt müssen Opel / GM, Betriebsrat, IGM, Stadt und Land weitere Gespräche um Lösungen führen. Dabei heißt es soviel wie eben möglich Opel in unserer Stadt zu belassen. Zeitgleich muss die Gesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ zwischen Opel (49% Anteil) und der Stadt Bochum (51% Anteil) zügig mit dem Ziel gegründet werden, dass viele neue Ersatzarbeitsplätze für die Opelmitarbeiter, aber auch für die Beschäftigten in der Region, die durch die Stilllegung der Autoproduktion ihre Arbeit verlieren, geschaffen werden.
Opel könnte hier durch das Einbringen der Werksflächen praktisch signalisieren Schadensbergrenzung für unsere Stadt aktiv zu gestalten.

Klaus Hemmerling (SPD Ratsfraktion, ehemaliger Europabetriebsrat Opel)

 
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