"Ich bin über jeden jungen Menschen froh und unterstütze ihn, der sich in der Politik einmischen will!"
Der erste Parteitag der Bochumer SPD nach dem katastrophalen Ergebnis bei der Bundestagswahl stand ganz im Zeichen der Erneuerung. Zahlreiche Wortmeldungen zeigten ein komplexes Bild der Gründe für das schlechte Abschneiden unserer Partei, wiesen jedoch gleichzeitig in eine bessere und erfolgreichere Zukunft. Der erst 18jährige stellvertretende Juso-Vorsitzende Jonathan Ströttchen machte in seiner hervorragenden Rede deutlich, dass die SPD auch gerade bei den jungen Leuten enorm verloren hat. In die gleiche Kerbe schlugen auch andere Redner und mahnten einen Generationenwechsel in unserer Partei an.
Einen der gewichtigsten Sätze des Abends sprach Wolfgang Heinemann: "Ich bin über jeden jungen Menschen froh und unterstütze ihn, der sich in der Politik einmischen will!" Ein Satz, der sicher kein Lippenbekenntnis bleiben soll und darf, wenn die SPD wieder auf die Beine kommen möchte.
Ein weiterer Punkt, der oft und vehement angesprochen wurde, war die Frage der Willensbildung innerhalb der Partei. Es solle endlich Schluss sein mit der 'Basta-Politik' forderten die Redner unisono. Stattdessen müsse die Willensbildung wieder von unten nach oben funktionieren. Beginnen sollte man hier in den Ortsvereinen, weitermachen in den Stadtbezirken usw.
Der Abend deckte einerseits schonungslos Schwachstellen und Fehler der letzten Jahre auf, machte aber andererseits auch Mut. Er bewies zudem, dass die notwendige Leidenschaft vorhanden ist und dass die Genossinnen und Genossen sich Gedanken machen, wie es mit unserer Partei weitergehen kann. Thomas Eiskirch beendete den Parteitag nach vier Stunden mit der Einsicht, dass er sehr froh sei über die engagierte Debatte und dass er hoffe, diesen offenen Diskussionsstil fortan regelmäßig beobachten zu können. "Dann erfüllt mich dies mit Stolz."
Ein erster Schritt auf dem langen Weg der Erneuerung ist gegangen, viele weitere müssen folgen...