In Bochum-Mitte entstehen neue Kitaplätze

Veröffentlicht am 28.01.2023 in Bezirksvertretung

Mehr als 200 über dreijährige Kinder haben in Bochum letztes Jahr keinen Kindergartenplatz bekommen. Diese Zahl könnte sich in den kommenden Jahren vervielfachen. „Unser oberstes Ziel ist es, allen Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind wünschen, auch einen anzubieten. Davon sind wir momentan weit entfernt und müssen dringend etwas dagegen unternehmen“, sagt Martina Schnell, SPD-Ratsmitglied aus Hofstede und Vorsitzende im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie.
„Die aktuelle Zahl der Eltern, die keinen Betreuungsplatz für ihr Kind haben, ist schon viel zu hoch. Im Oktober hat die Stadt noch die aktuelle Kita-Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2023/2024 Jahre vorgelegt. Diese besagt, dass im U3-Bereich 47 Prozent der Bedarfe gedeckt werden, im Ü3-Bereich hingegen 93 Prozent. Das klingt für den Ü3-Bereich eigentlich ganz gut, aber die Realität sieht anders aus“, erklärt Martina Schnell. „Für Kinder jünger als drei Jahren möchten wir bis zum Jahr 2025 eine Bedarfsdeckung von 50 Prozent erreichen. Wir sind also nicht weit entfernt und vor allem können fehlende Kindergartenplätze noch durch Tagesmütter und Tagesväter aufgefangen werden. Das geht im Ü3-Bereich allerdings nicht und dort lautet unser Ziel außerdem: 100 Prozent. Im Klartext bedeuten die Zahlen, dass in diesem Jahr 751 über dreijährige Kinder keinen Kindergartenplatz bekommen werden“, so das Hofsteder Ratsmitglied.
Auf eine Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte vom 20.10.2022 erklärte die Verwaltung in der Sitzung am 26.01.2023, dass die Möglichkeit für Erweiterungen und Anbauten an bestehenden Kindertageseinrichtungen regelmäßig geprüft werden. So könne nach Meinung der SPD neue Betreuungsplätze entstehen, ohne das neue Flächen ausgewiesen werden müssen. Erweiterungen oder Anbauten sind laut Jugendamt aber nicht geplant. „Umso mehr freuen wir uns, dass an zwei Standorten in Bochum-Mitte neue Kitas entstehen sollen. Im Kita-Jahr 2023/2024 wird an der GLS-Bank ein Betreuungsangebot mit 20 Plätzen für über Dreijährige und 10 Plätzen für Kinder unter drei Jahren entstehen“, weiß Birgit Leifert von der SPD und Mitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte zu berichten. „Außerdem wird am Imbuschplatz eine 5-gruppige neue Einrichtung entstehen, welche dann 73 Kinder über drei Jahren und 22 Kinder unter Drei versorgen wird. Der Bauantrag dazu befindet sich in Vorbereitung. Ein genaues Datum der Bauarbeiten kann daher noch nicht genannt werden“, so Leifert weiter.
Weitere Überlegungen für einen Kindertageseinrichtung gibt es laut Jugendamt auch für die Innenstadt. Im Juni 2022 wurde einem möglichen Investor eine Bedarfsbestätigung für eine 6-gruppige Einrichtung an der Moritz-Fiege-Straße/Josef-Neuberger-Straße am Justizzentrum übermittelt. „Sollte dieses Projekt tatsächlich realisiert werden, könnten bis zu 115 Kinder einen Betreuungsplatz erhalten“, erläutert die SPD-Politikerin Leifert. „Neben den An- und Neubauten von Kindetageseinrichtungen sind aber auch die vielen anderen Betreuungsangebote wichtig. Tagesmütter und Tagesväter bieten schon heute eine gute und qualifizierte Betreuung für Kinder. Gerade bei den verschiedenen Betreuungsformaten muss die Stadtverwaltung aktiver werden und weitere Lösungen erarbeiten.
Das Motto „kurze Beine – kurze Wege“ und auch die Realisierbarkeit von Familie und Beruf müssen oberste Priorität haben. Gerade die für alle Beteiligen anstrengenden Corona-Zeiten haben die Wichtigkeit von Betreuungspersonal und Betreuungsplätze nochmal deutlich gemacht“, unterstreicht Martina Schnell von der SPD-Ratsfraktion. „Wir werden das Thema daher weiterhin beobachten und gerade auch die aufgeführten Neubaupläne in allen Gremien der Stadt begleiten“, so die beiden SPD-Politikerinnen.

 
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