Die SPD in Bochum-Mitte hat am Dienstag, 19.09.2023, eine Podiumsdiskussion zum Thema Offene Ganztagsschule (OGS) abgehalten. Zu Gast auf dem Podium waren Tim Lingner aus dem Leitungsteam der OGS Friederikaschule, Nina Baumann, Bereichsleiterin Jugend und Schule der AWO Bochum, und Sören Ellerbeck als Vater eines Kindes der Wilbergschule. Moderiert wurde die Diskussion durch Birgit Leifert, Mitglied der Bezirksvertretung Bochum-Mitte und Lehrerin. Diskutiert wurde vor allem der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für alle Kinder ab 2026, die Arbeit vor Ort samt Raum- und Personalausstattung sowie die Trägervergabe. Einigkeit herrschte, dass dem Thema jahrelang die notwendige Aufmerksamkeit fehlte; Nina Baumann forderte „eine Lobby, ähnlich wie sie die Kita hat“. Die Arbeit vor Ort hängt stark von den Mitarbeitern vor Ort ab.
Besonders das Zusammenspiel zwischen Schule und OGS ist an jeder Schule anders. Für eine ganzheitliche Hausaufgabenbetreuung fehlen den OGS die entsprechenden Mitarbeiter. Keine Schule kann zur Zeit davon ausgehen, so Baumann, dass jede Hausaufgabe in der OGS vollständig kontrolliert werden kann. Der Rechtsanspruch auf einen Platz in der OGS für alle Kinder ab 2029 ist, so die Einigkeit auf dem Podium, so nicht umzusetzen. Es fehlen alleine in Bochum-Mitte 1.500 Plätze. Die Raumkapazität wurde als großes Problem mit Blick auf den Ganztagsanspruch ausgemacht. Tim Lingner betonte die Notwendigkeit der multifunktionalen Gruppenräume, damit den Kindern genügend Platz zur Verfügung steht. Die Sachmittel für Materialien müssen mit Blick auf den Rechtsanspruch erhöht werden, forderte Lingner. Sören Ellerbeck machte auf die „katastrophale“ Situation an der Wilbergschule aufmerksam. Es stehen lediglich zweieinhalb Räume für 110 Kinder zur Verfügung. Versprochene Container sind gar nicht oder nur mangelhaft geliefert worden. Zum Abschluss wurde über die Platzvergabe und die Trägervergabe gesprochen.