Endgültiges Aus für das Bochumer Konzerthaus!?

Veröffentlicht am 06.02.2010 in Kommunalpolitik

Das war es dann wohl: aufgrund der prekären Haushaltslage ist eine finanzielle Unterstützung beim Bau des Konzerthauses seitens des Landes NRW unrealistisch, teilte die Staatskanzlei auf Anfrage der WAZ nun mit. Klartext: Das Land NRW unterstützt das projektierte Bochumer Konterthaus mit keinem Cent!

Da sich die Stadt Bochum momentan mit einem Nothaushalt herum plagen muss, ist es der Stadt gesetzlich verboten, Geld für freiwillige Leistungen – und dazu gehören Ausgaben für Kultur – auszugeben.

Von GMD Steven Sloane hieß es in der WAZ: „Natürlich hätte eine Förderung durch das Land jetzt vieles erleichtert, aber mit 50 000 Unterstützern und 12,3 Millionen Euro Spenden aus bürgerschaftlichem Engagement hat das Projekt nach wie vor ein belastbares Fundament. Wegen der schwierigen Haushaltslage der Stadt Bochum prüfen wir schon länger verschiedene Alternativen und Möglichkeiten, wie wir weiter vorgehen können.”

Thomas Jorberg, vom Stiftungsvorstand Bochumer Symphonie, meint dazu in der WAZ: „Die Stifter und Spender stehen immer noch voll hinter dem Projekt. Viele fragen sich allerdings, warum für andere vom Land oder der Stadt initiierte Großprojekte öffentliche Mittel zur Verfügung stehen, nicht aber für die lange geplante und von einer breiten Bevölkerungsunterstützung mitfinanzierte Bochumer Symphonie. Ein Scheitern dieses Projektes wäre ein Schlag ins Gesicht und ein fatales Signal, das für lange Zeit das Ende jeglichen bürgerschaftlichen Engagements bedeuten würde.”

Kulturdezernent Michael Townsend: „Wir geben das Thema nicht auf, 12,3 Millionen Euro Spenden aus der Bürgerschaft sind ein Pfund, auf dem man aufbauen kann. Wir versuchen, dicke Bretter zu durchbohren.”

Und Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz: „Ohne Zweifel befindet sich Bochum, ähnlich wie viele andere Städte unseres Landes, in einer äußerst angespannten Haushaltssituation. Dennoch gibt es in unserer Stadt die gute Tradition, auch und gerade in schwierigen Zeiten den Wert der Kultur zu schätzen - ich denke da beispielsweise an die Gründung von Orchester und Schauspielhaus im Jahre 1919. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, auch unter widrigen Umständen neue und kreative Lösungen zu finden, um unserer Stadt ein Haus der Musik und den Symphonikern eine Spielstätte zu ermöglichen.”

Mut macht Ruhr2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen: „Wir haben immer gesagt, dass unser Unterfangen nicht am 31. Dezember enden wird. Das Konzerthaus Bochum bleibt, auch als Bestandteil der Kreativquartiere, auf der Agenda der Kulturhauptstadt – unabhängig davon, ob es jetzt oder später verwirklicht wird.“

Man muss nun abwarten, was passieren wird. Eines ist sicher: Fortsetzung folgt!

 
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